Was Michael auf seinem Blog über das Elternleben schreibt ist großes Kino. Wohl einer der besten Elternblogs - und: aus Nürnberg!  - nueww.de

Ein Video-Gruß von #zweiraumsilke an alle Leser:

Von Paw Patrol

Ich muss was über Paw Patrol schreiben! Das ist ein Gedanke, den ich in den letzten Wochen öfters hatte. Gleich nach dem Gedanken: “Wo ist mein Mundschutz?” und dem Gedanken “Wann gibt es wohl wieder die nächste Pressekonferenz mit Söder?”. 

Ich muss jedenfalls was über Paw Patrol schreiben. Denn ich habe einen Sohn, für den ist die Fernsehserie Paw Patrol Hochamt der Unterhaltung und das schon ziemlich lange. Der Wunschzettel zum Geburtstag ist nun auch geprägt von Paw Patrol-Fahrzeugen und Paw Patrol-Dingen. Sein einziges Auswahlkriterium: Alles, was wir nicht haben.

Immerhin. 

Jedenfalls hab ich das Gefühl unser Alltag ist stark paw-patrollisiert und ich muss was über Paw Patrol schreiben.

Mal ganz kurz beschrieben, wer oder was Paw Patrol ist: Die Pfoten Patrouille besteht aus einem Team von Hunden, die alle ein bestimmtes Talent besitzen und vor allem auch ein bestimmtes Fahrzeug haben. Es gibt einen Polizei-Hund, einen Feuerwehr-Hund, einen Bauarbeiter-Hund, eine Müllmann-Hund, einen Wasserwacht-Hund und eine Piloten-Hündin. Kurzum: Paw Patrol sind die Village People in Hund. 

Chef der Village People-Hunde ist ein Junge. Der fährt ein Quad und hat eine tolle Zentrale. Der Junge stellt in jeder Folge die Hunde zu einem Rettungseinsatz zusammen. Je nachdem wer gerade für die Mission gebraucht wird. Das ist ein sehr agiles und ressourcen-schonendes Rettungskonzept. Schön, wenn das dem Nachwuchs gut vermittelt wird. Bei Feuerwehrmann Sam kamen immer alle.

Jedenfalls räumen die Hunde unter Führung von Ryder irgendwo Steine oder ein Riesengemüse weg oder Schleppen ein Boot ab. Die Missionen sind alle sehr unspektakulär. Dagegen waren die Rettungsaktionen bei Feuerwehrmann Sam Adrenalin-Peitschen! Das sehe ich als große Leistung der Paw-Patrol-Drehbuchautoren an. Chapeau! 

Ich habe einige Folgen gesehen und die Fellfreunde erledigen ihre Einsätze immer sehr souverän. Wie sie reagieren und performen würden, wenn sie die Besatzung eines vollbesetzten Busses retten müssten, bei dem eine Bombe explodiert, sobald er unter 50 Km/h fährt, kann ich jetzt nur mutmaßen. Nehme aber an, dass sie es schaffen würden. Sie würden sich der Herausforderung stellen. So sind sie, die Hunde.

Ich muss noch etwas über Paw Patrol schreiben. Vielleicht geht es gar nicht so sehr um die coolen Fahrzeuge, die geilen Rucksäcke und die süßen Hunde. Ich glaube fast, die Dialoge sind auch sehr wichtig. Ich habe das gestern mal getestet und Paw Patrol beiden Kindern spontan, ohne ihr Einverständnis, auf Englisch gezeigt. Eine Sekunde nach Start des Vorspanns boten sich schon unschöne Szenen: Ich wurde angeschrien, die Stimmen zu ändern. Pure Verzweiflung auf der Couch, die sich in heftigem Hüpfen und langgezogenen Papa-Schreien äußerte. Ich habe diesen Test nur 30 Sekunden durchgehalten aus Angst um die Couch... und um mein Trommelfell.  

Interessant war:  Das waren die gleichen Kinder, die im Italien-Urlaub vor dem italienischen Nickelodeon saßen und immer wieder darum bettelten noch eine Sendung auf italienisch sehen zu dürfen. Dottore irgendwas. Naja.

Nun denn.

Mitten im Schreiben habe ich Xaver eine Frage zu Paw Patrol gestellt. Er hat 6 Minuten nicht mehr aufgehört zu reden. Es ging um Zuma, Chase, Rocky, Wobble (!), um den Airpatroller, den Skypatroller, den Irgendwaspatroller, um die Chaoskatze, die Abenteuer-Bucht,  Bürgermeister Besserwisser, Bürgermeisterin Irgendwas, Herrn Pfeffer und so viel mehr. Er ist da drin. All in.

Die Village People würden zu Paw Patrol sagen: “They have everything for you men to enjoy. You can hang out with all the boys”.  Dem kann ich nichts hinzufügen, young men!

Mir bleibt nur eins zu sagen: Ich musste was zu Paw Patrol schreiben. Das war’s dann auch.



Mein Vatersatz

Am Ende: Mute