Das Fest der Liebe ist da. Insofern bester Zeitpunkt für ein klein wenig Hass vorm Fest. Wobei “Hass” schon ein großes Wort ist. Vielmehr sind es Hassgefühlchen. Ich möchte von Dingen sprechen, die ich nicht so többelitubbelitöfte finde. Über Dinge, die sich im Kinderzimmer befinden. Während das Wort többelitubbelitöfte erfunden ist, sind die Antipathien real. Mega-real.
Die Reihenfolge ist willkürlich gewählt und stellt keine Wertung dar. Alles ist gleich kacke.
Bügelperlen
Bei Bügelperlen kommt einiges zusammen, was nicht zusammenkommen sollte. Zum einen meine relativ großen Hände - relativ in Bezug auf die Winzigkeit der Perlen, nicht in Bezug auf Donald Trumps Hände. Zum anderen die Feinmotorik eines Grobmotorikers. Und zu guter Letzt die nicht vorhandene Geduld eines sehr ungeduldigen Menschens. Killerkombination für Bügelperlen.
Erst neulich habe ich ein fertiges, ungebügeltes Perlen-Muster aus Versehen leicht touchiert und musste von den 100 perfekt verbauten Bügelperlen mindestens 30 wieder an die ursprüngliche Stelle stecken. Das hieß: Bügelperle an geplanten Steck-Ort ranzittern. Loslassen. Perle steckt nicht. Wiederholen. Perle hängt am falschen Stift. Wiederholen. Perle. Mein. Arsch.
Polizei- und Feuerwehrbücher
Ich will nicht mehr. Sieben Jahre Feuerwehr und Polizei in Buchform sind genug. Zumindest für mich. Xaver kann nicht oft genug davon vorgelesen bekommen. Mittlerweile lese ich Feuerwehr-Bücher gänzlich ohne Gefühle. Teilnahmslos. Innerlich, notruf-technisch verarmt. All die Felix Funkes, die in ihre Schutzausrüstung springen. All die besetzten Notrufzentralen. All die Einsätze mit dem Drehleiterfahrzeug. All das Blaulicht. Ich will nicht mehr.
Dass ich jemals sagen würde, ich freue mich auf Pferdebücher, hätte ich nicht gedacht. Aber ja Mann! Bring on the Schimmels und Haflinger. Fritzi, wir gehen auf die Koppel!!
Der fehlende Klamotten-Stapel vom Vortag.
Die Kinder anzuziehen ist kein Problem, sofern ich auf die Sachen vom Vortag zurückgreifen kann. Sobald das nicht der Fall ist, sind der Kinder-Kleiderschrank und ich uns gegenseitig hilflos ausgesetzt. Es folgen meistens unschöne Szenen. Letztens habe ich Antons orange Hose mit einem roten Pulli kombiniert. Auf diesen gewagten Kreuzkölln-Style angesprochen, konnte ich immerhin darauf verweisen, dass Anton genau dieses Ensemble eine Woche vorher trug. Daraufhin wurde ich aufgeklärt, dass er sich das damals selbst ausgesucht hat. Es da auch schon Kacke aussah, aber man Anton zugute halten muss, dass er ein 7-jähriges Kind ist ohne Kenntnisse der Farbenlehre. Ich hingegen, sei .. es folgten unschöne Szenen.
Die Playmobil Kleinteile-Box
Wir haben ein Box. Keine große Box, eine kleine Box. In diese Box kommen alle kleineren Teile von Playmobil. Zum Beispiel Schwerter, Pokale oder Goldmünzen. An sich ist die Box eine gute Sache, weil alles fein aufgeräumt ist. Nur liegt der Inhalt der Box die meiste Zeit auf dem Kinderzimmer-Boden zerstreut, weil ein Kind auf der Suche nach einem bestimmten, game-changing Teil, den gesamten Inhalt auf den Boden ausgeschüttet hat. Im Idealfall mitten rein in das bestehende Chaos.
Am Ende des Chaos ist man eine billige Version von Aschenputtel, sitzt am Boden und versucht die Kleinteile-Box wieder zu füllen. Für den nächsten Ausschütter.
Transformer
Für mich nur: Transfuckingformer. Wenn ich eines meiner Kinder mit dem Transformer anlaufen sehe, auf der Suche nach Umbau-Unterstützung, dann gehe ich in Deckung und transforme mich schnell in die ausgeschüttete Playmobil Kleinteile-Box. Perfekt um ignoriert zu werden.
Das war’s.
Nach diesem fünffachen Grant möchte ich aber auch mit etwas Positivem enden. Es gibt nämlich auch Dinge, die ich im Kinderzimmer liebe. Beispielsweise die Tür, die man von außen zumachen kann. Die ist klasse. Lieb ich. Tolle Tür.